Workshop: Corporate Liability for Human Rights Abuses in Global Value Chains

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Unternehmenshaftung für Menschenrechtsverletzungen ein zentrales Thema in der internationalen Rechtswissenschaft. Unternehmen können auf verschiedene Weise zu solchen Verletzungen beitragen, unter anderem durch Dritte, die innerhalb ihrer globalen Wertschöpfungsketten tätig sind. Vor diesem Hintergrund sind Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Lieferketten zum wichtigsten Mechanismus geworden, um führende Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen, und zwar vor dem Hintergrund einer weitreichenden Fragmentierung, wirtschaftlicher Interdependenz in Verbindung mit rechtlicher Unabhängigkeit der Akteure und begrenzter behördlicher Aufsicht.

Dieser Workshop untersucht, wie Gerichte in verschiedenen Rechtsordnungen, darunter auch im Globalen Süden, die Grenzen der Unternehmenshaftung in globalen Wertschöpfungsketten abstecken. Es bietet eine analytische Darstellung darüber, wie solche Fälle vor Gericht behandelt werden, welche rechtlichen Argumente für die Feststellung der Haftung bzw. Nicht-Haftung angeführt werden und welche Faktoren den Ausgang der Fälle beeinflussen, wobei es sich auf vergleichende Erkenntnisse und empirische Belege aus der Doktorarbeit von Giovana Agutoli stützt.

Sprecherin: Giovana Agutoli | PhD Candidate, FGV Law School (Brazil). Visiting Researcher, King’s College London. Business & Human Rights Coordinator, UN Global Compact Network Brazil.

Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.