Exzellencluster „Transforming Human Rights“
Das Versprechen der Menschenrechte, Menschen überall auf der Welt vor Ungerechtigkeit zu schützen und ihnen ein Leben in gleicher Würde zu ermöglichen, bleibt trotz zahlreicher Verträge, Institutionen und Organisationen in vielerlei Hinsicht unerfüllt. Zudem nimmt die Skepsis im akademischen Diskurs und die offene Ablehnung der Menschenrechte durch politische Akteure zu.
Der Exzellenzcluster Transforming Human Rights wird daher das Potenzial der Menschenrechte als universalistischer Referenzrahmen für die Bewältigung grundlegender, unsere Zeit prägender Veränderungen in politischen, wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und technologischen Kontexten neu beleuchten.
Das Potential und die Grenzen der Menschenrechte beleuchten
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir beschreiben, analysieren und bewerten, wie die fünf Megatrends Autokratisierung, fragmentierte wirtschaftliche Globalisierung, internationale Migration, planetare Umweltkrisen und Digitalisierung, Menschenrechte verändern, und wie die Menschenrechte ihrerseits diese Megatrends verändern können und sollten. Wir wollen auch verstehen, auf welche Weise diese Transformationen Menschenrechtstheorien in Frage stellen und eine Reflektion der normativen Ansprüche an die Menschenrechte anstoßen.
Unsere Forschung widmet sich drei zentralen Dimensionen der Menschenrechte: Rechteinhaber und Pflichtenträger (Wer?), Inhalt und Reichweite von Menschenrechten (Was?) sowie Formen der Umsetzung und Verantwortlichkeit (Wie?). Unser Menschenrechtsverständnis kombiniert dabei juristische, sozialwissenschaftliche und philosophische Perspektiven. Wir verfolgen multi- und interdisziplinäre Ansätze, sowie transdisziplinäre Vorgehensweisen unter Einbeziehung der Praxis, um die Menschenrechtsforschung zu erneuern, und die Transformation der Menschenrechte empirisch, konzeptionell und normativ zu analysieren.
Interdisziplinäre Forschung
Der Cluster wird einen außergewöhnlich inspirierenden, vielfältigen und integrativen Forschungsraum für Menschenrechte in Nürnberg schaffen. Als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ hat Nürnberg mit umfangreichen Aktivitäten bewusst auf die Gräueltaten des 20. Jahrhunderts, die zum Aufbau des heutigen internationalen Menschenrechtssystems geführt haben, reagiert. Der Cluster wird an der FAU Erlangen- Nürnberg angesiedelt, der einzigen Universität in Deutschland mit einem institutionellen Schwerpunkt für Menschenrechte.
In den vergangenen 15 Jahren hat die FAU in diesen Bereich strategisch investiert und neue Professuren eingerichtet. Auf dieser Grundlage wird das einzigartige multidisziplinäre Team, das diesen Cluster beantragt, die Menschenrechtsforschung der FAU auf ein neues Niveau heben, herausragende Programme für Forschende in frühen Karrierestufen und internationale Fellows schaffen und damit das Profil der Universität insgesamt prägen. Gemeinsam mit vier Institutionen in Deutschland, fünfzehn internationalen Partnern und zehn Beiratsmitgliedern werden wir die Menschenrechtsforschung in einer kritischen Zeit neu denken und stärken.
Ab dem 1. Januar 2026 wird der Exzellenzcluster durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für sieben Jahre gefördert.
Foto: FAU/Giulia Iannicelli.
