Wie lassen sich die internationalen Menschenrechte in einer Zeit verteidigen, in der ihre Relevanz immer aggressiver negiert wird? In dem gemeinsam verfassten Buch „Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein“ präsentieren Prof. Dr. Dr. hc. Heiner Bielefeldt (FAU CHREN) und Prof. Dr. Daniel Bogner (Universität Fribourg) solide Argumente für demokratisches und menschenrechtliches Selbstvertrauen.
Ein Plädoyer für die kraftvolle und reflektierte Verteidigung der Menschenrechte
Die fundamentale Krise der regelbasierten internationalen Ordnung, die wir derzeit erleben, wird dabei keineswegs heruntergespielt. Die Autoren ziehen daraus die Konsequenz, dass es umso wichtiger sei, die innere Stärke und Überzeugungskraft des Menschenrechtskonzepts offensiv herauszustellen.
Das Buch ist dialogisch als Doppel-Essay zwischen Heiner Bielefeldt und Daniel Bogner angelegt. Es geht den Autoren vor allem darum, Widerspruch gegen einen um sich greifenden Fatalismus einzulegen. Die Zukunftschancen der Menschenrechte hängen nach ihrer Überzeugung entscheidend daran, dass es gelingt, eurozentrische Lesarten konsequent auszuräumen und mit dem menschenrechtlichen Universalismus ernst zu machen. Gestützt auf normative Überlegungen und politische Beobachtungen leisten Bielefeldt und Bogner eine gleichermaßen kraftvolle wie reflektierte Verteidigung der Menschenrechte.
Fragen zum neuen Buch – im Gespräch mit Prof. Bielefeldt
Prof. Heiner Bielefeld (Foto: FAU/Harald Sippel).
Wir haben mit Prof. Bielefeldt über die Inhalte von „Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein“ gesprochen.
Der Titel, vor allem der Untertitel, des Buches klingt so, als wollten Sie damit Mut machen und etwas Optimismus in finsteren Zeiten verbreiten. Ist das Ihre Intention?
Ja und nein. Mut machen – ja, das wollen wir. Optimismus zu verbreiten, wäre hingegen leichtfertig. Die Krise der Menschenrechte ist verdammt ernst, und sie geht sehr, sehr tief. Statt Optimismus zu predigen, möchten wir aufzeigen, dass es sinnvoll ist, für die Zukunft der Menschenrechte jetzt erst recht politisch zu kämpfen. Dies setzt voraus, dass man die Überzeugungskraft, die der Idee universaler Freiheitsrechte innewohnt, ins Zentrum stellt. Denn die Zeiten sind vorbei, in denen man glauben konnte, der Fortschritt in Richtung Demokratie und Menschenrechte sei gleichsam dem natürlichen Verlauf der Geschichte eingeschrieben und würde sich Schritt für Schritt von selbst durchsetzen. Ob der internationale Menschenrechtsschutz eine Zukunft hat, hängt ganz und gar von unserem politischen Engagement ab.
Sprechen Sie deshalb von Zeitenwende?
Na ja, den Begriff wollen wir nicht überstrapazieren. Er soll jedenfalls signalisieren, dass sich die Weltlage derzeit tatsächlich fundamental verändert. Das Problem zeigt sich nicht mehr nur in konkreten Regelverletzungen, die es leider immer gab – auch im Kontext der Menschenrechte. Vielmehr werden ganze internationale Regelwerke als scheinbar belanglos beiseitegeschoben: die Unverletzlichkeit staatlicher Grenzen, die humanitären Mindestregeln für Konfliktsituationen und eben auch die Menschenrechte. Es wichtig, dass man sich klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht.
Worauf stützen sie denn Ihre Zuversicht, dass sich daran etwas ändern lässt?
Zuversicht ist ein gutes Stichwort. Anders als Optimismus hängt Zuversicht nicht an positiven Prognosen, die wir derzeit eben nicht liefern können. Die Quellen möglicher Zuversicht liegen tiefer. Die Menschenrechte sind ein starkes Konzept; sie sind anspruchsvoll und einfach zugleich. Es geht darum, das Zusammenleben auf unserem gemeinsamen Planeten an Prinzipien von Respekt und Solidarität auszurichten und dafür auch eine internationale Infrastruktur aufzubauen. Für diese leitende Idee lassen sich Menschen quer durch die Kulturregionen der Welt gewinnen. Ich persönlich zehre von zahlreichen Begegnungen mit mutigen Menschen, die sich unter oft schwierigen Bedingungen für Menschenwürde, Freiheit und Gleichberechtigung einsetzen und dafür – etwa im autoritär regierten Vietnam – enorme Risiken in Kauf nehmen.
Und dennoch sieht es so aus, dass menschenverachtende diktatorische Regime derzeit politisch in der Offensive sind. Oder haben Sie einen anderen Eindruck?
Nein, das ist so. Tag für Tag werden wir Zeugen einen Zerstörungsfurors, an dem Autokraten – oder autokratisch gesinnte Präsidenten – aus allen Teilen der Welt beteiligt sind. Zu sehen, wie die internationale Ordnung mit Kettensägen, Drohnen und Bomben zertrümmert wird, ist extrem deprimierend. Umso wichtiger ist es, nicht in politischer Tristesse zu versinken. Wir stehen derzeit in der Gefahr, typische Schwachpunkte der Autokraten zu übersehen und gleichzeitig die Stärken menschenrechtsbasierter Demokratien zu gering zu achten.
Was sind denn die Schwachpunkte autokratischer Regime? Nennen Sie doch mal ein, zwei Beispiele.
Vor allem Einparteiensysteme stehen unter einem selbstverschuldeten extremen Erfolgsdruck. Um etwaige politische Konkurrenz von vornherein auf Abstand zu halten, müssen sie ständig unter Beweis stellen, dass sie allen anderen gegenüber prinzipiell überlegen sind. Sie müssen gleichsam eine Illusion von Unfehlbarkeit inszenieren. Diese Inszenierung ist aber ständig gefährdet. Vor allem in der Krise kann die Illusion Risse zeigen, die sich womöglich schnell ausbreiten. In Staaten, in denen eine anerkannte und für alle „sichtbare“ Opposition nicht mehr existiert, sind die Herrschenden dann besonders geneigt, die unsichtbar gemachte Opposition überall – in allen entlegenen Winkeln – zu riechen. Der Kampf gegen etwaige Illoyalität oder „Subversion“ gerät so zur Obsession. Er wird mit Propagandagetöse und unersättlichen Kontrollen geführt. Die Angst, die die Diktatoren auf diese Weise verbreiten, sitzt ihnen letztlich selbst im Nacken. Das ist uns oft nicht klar. Eine an den Menschenrechten orientierte Demokratie ist demgegenüber nicht nur moralisch überlegen; sie hat auch die Chance, durch unabhängige Medien, unabhängige Gerichte und offen agierende Opposition eine politische Lernkultur zu entwickeln und auf diese Weise mehr Wirklichkeitsnähe zu wahren.
In jüngster Zeit ist oft die Rede davon, dass der politische „Westen“ nicht mehr existiere oder jedenfalls massiv geschwächt sei. Wie sollen unter solchen Umständen internationale Menschenrechte noch zum Zuge kommen?
Die beliebte Gleichsetzung der Menschenrechte mit „westlichen Werten“ war schon immer problematisch. In historischer Perspektive ist sie viel zu simpel, und in systematischer Hinsicht führt sie von vorneherein in die Sackgasse. Menschenrechte mussten – und müssen – bekanntlich auch in Europa und anderen westlichen Ländern erkämpft werden. Sie sind nicht gleichsam in der DNA der europäischen Kultur verankert. Für die Zukunftschancen der Menschenrechte ist es heute mehr denn je unerlässlich, eurozentrische Lesarten der Menschenrechte auszuräumen und den menschenrechtlichen Universalitätsanspruch konsequent nach vorne zu bringen. Ein schwieriger Testfall in dieser Hinsicht sind die Rechte indigener Völker. Zu deren Anerkennung haben vor allem die Staaten Lateinamerikas beigetragen.
Es komme derzeit vor allem auf Europa an, heißt es oft. Würden Sie dem widersprechen?
Nein, es stimmt ja: Europa kommt eine internationale Verantwortung zu, und innerhalb Europas spielt Deutschland eine zentrale Rolle. Es braucht aber ein nicht-eurozentrisches Europa, also ein Europa, das über sich hinausschaut und sich in der Welt engagiert. Ein positives Beispiel ist die Unterstützung des Internationalen Strafgerichtshofs, bei vor allem Staaten aus Europa, Afrika und Lateinamerika politisch zusammenstehen. Daran lässt sich übrigens zeigen, dass politische Kooperationen nicht nur im transatlantisch definierten „Westen“ stattfinden können.
Was kann denn jede:r von uns persönlich zum Schutz der Menschenrechte beitragen?
Menschenrechte sind nicht nur ein Thema der staatlichen Politik; sie leben auch vom zivilgesellschaftlichen Engagement. Beispielsweise könnten die menschenrechtlichen Überprüfungsverfahren der Vereinten Nationen ohne die Beiträge von NGOs überhaupt nicht funktionieren. Während in der Berichterstattung über die VN oft der Sicherheitsrat im Vordergrund steht, der aufgrund der Veto-Positionen schon lange dysfunktional geworden ist, gewinnt man beispielsweise im VN-Menschenrechtsrat völlig andere Eindrücke. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie Amnesty International sind dort lautstark präsent und können die Debatten entscheidend mit prägen. Autokratischen Regimen ist diese Präsenz ein Dorn im Auge. Ein Grund mehr, menschenrechtliche NGOs zu stärken und in ihnen mitzuwirken.
Wie lassen sich die internationalen Menschenrechte in einer Zeit verteidigen, in der ihre Relevanz immer aggressiver negiert wird? In dem gemeinsam verfassten Buch „Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein“ präsentieren Prof. Dr. Dr. hc. Heiner Bielefeldt (FAU CHREN) und Prof. Dr. Daniel Bogner (Universität Fribourg) solide Argumente für demokratisches und menschenrechtliches Selbstvertrauen.
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Gespräch mit Prof. Bielefeldt | Weitere Informationen & bibliografische Angaben
Ein Plädoyer für die kraftvolle und reflektierte Verteidigung der Menschenrechte
Die fundamentale Krise der regelbasierten internationalen Ordnung, die wir derzeit erleben, wird dabei keineswegs heruntergespielt. Die Autoren ziehen daraus die Konsequenz, dass es umso wichtiger sei, die innere Stärke und Überzeugungskraft des Menschenrechtskonzepts offensiv herauszustellen.
Das Buch ist dialogisch als Doppel-Essay zwischen Heiner Bielefeldt und Daniel Bogner angelegt. Es geht den Autoren vor allem darum, Widerspruch gegen einen um sich greifenden Fatalismus einzulegen. Die Zukunftschancen der Menschenrechte hängen nach ihrer Überzeugung entscheidend daran, dass es gelingt, eurozentrische Lesarten konsequent auszuräumen und mit dem menschenrechtlichen Universalismus ernst zu machen. Gestützt auf normative Überlegungen und politische Beobachtungen leisten Bielefeldt und Bogner eine gleichermaßen kraftvolle wie reflektierte Verteidigung der Menschenrechte.
Fragen zum neuen Buch – im Gespräch mit Prof. Bielefeldt
Wir haben mit Prof. Bielefeldt über die Inhalte von „Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein“ gesprochen.
Der Titel, vor allem der Untertitel, des Buches klingt so, als wollten Sie damit Mut machen und etwas Optimismus in finsteren Zeiten verbreiten. Ist das Ihre Intention?
Ja und nein. Mut machen – ja, das wollen wir. Optimismus zu verbreiten, wäre hingegen leichtfertig. Die Krise der Menschenrechte ist verdammt ernst, und sie geht sehr, sehr tief. Statt Optimismus zu predigen, möchten wir aufzeigen, dass es sinnvoll ist, für die Zukunft der Menschenrechte jetzt erst recht politisch zu kämpfen. Dies setzt voraus, dass man die Überzeugungskraft, die der Idee universaler Freiheitsrechte innewohnt, ins Zentrum stellt. Denn die Zeiten sind vorbei, in denen man glauben konnte, der Fortschritt in Richtung Demokratie und Menschenrechte sei gleichsam dem natürlichen Verlauf der Geschichte eingeschrieben und würde sich Schritt für Schritt von selbst durchsetzen. Ob der internationale Menschenrechtsschutz eine Zukunft hat, hängt ganz und gar von unserem politischen Engagement ab.
Sprechen Sie deshalb von Zeitenwende?
Na ja, den Begriff wollen wir nicht überstrapazieren. Er soll jedenfalls signalisieren, dass sich die Weltlage derzeit tatsächlich fundamental verändert. Das Problem zeigt sich nicht mehr nur in konkreten Regelverletzungen, die es leider immer gab – auch im Kontext der Menschenrechte. Vielmehr werden ganze internationale Regelwerke als scheinbar belanglos beiseitegeschoben: die Unverletzlichkeit staatlicher Grenzen, die humanitären Mindestregeln für Konfliktsituationen und eben auch die Menschenrechte. Es wichtig, dass man sich klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht.
Worauf stützen sie denn Ihre Zuversicht, dass sich daran etwas ändern lässt?
Zuversicht ist ein gutes Stichwort. Anders als Optimismus hängt Zuversicht nicht an positiven Prognosen, die wir derzeit eben nicht liefern können. Die Quellen möglicher Zuversicht liegen tiefer. Die Menschenrechte sind ein starkes Konzept; sie sind anspruchsvoll und einfach zugleich. Es geht darum, das Zusammenleben auf unserem gemeinsamen Planeten an Prinzipien von Respekt und Solidarität auszurichten und dafür auch eine internationale Infrastruktur aufzubauen. Für diese leitende Idee lassen sich Menschen quer durch die Kulturregionen der Welt gewinnen. Ich persönlich zehre von zahlreichen Begegnungen mit mutigen Menschen, die sich unter oft schwierigen Bedingungen für Menschenwürde, Freiheit und Gleichberechtigung einsetzen und dafür – etwa im autoritär regierten Vietnam – enorme Risiken in Kauf nehmen.
Und dennoch sieht es so aus, dass menschenverachtende diktatorische Regime derzeit politisch in der Offensive sind. Oder haben Sie einen anderen Eindruck?
Nein, das ist so. Tag für Tag werden wir Zeugen einen Zerstörungsfurors, an dem Autokraten – oder autokratisch gesinnte Präsidenten – aus allen Teilen der Welt beteiligt sind. Zu sehen, wie die internationale Ordnung mit Kettensägen, Drohnen und Bomben zertrümmert wird, ist extrem deprimierend. Umso wichtiger ist es, nicht in politischer Tristesse zu versinken. Wir stehen derzeit in der Gefahr, typische Schwachpunkte der Autokraten zu übersehen und gleichzeitig die Stärken menschenrechtsbasierter Demokratien zu gering zu achten.
Was sind denn die Schwachpunkte autokratischer Regime? Nennen Sie doch mal ein, zwei Beispiele.
Vor allem Einparteiensysteme stehen unter einem selbstverschuldeten extremen Erfolgsdruck. Um etwaige politische Konkurrenz von vornherein auf Abstand zu halten, müssen sie ständig unter Beweis stellen, dass sie allen anderen gegenüber prinzipiell überlegen sind. Sie müssen gleichsam eine Illusion von Unfehlbarkeit inszenieren. Diese Inszenierung ist aber ständig gefährdet. Vor allem in der Krise kann die Illusion Risse zeigen, die sich womöglich schnell ausbreiten. In Staaten, in denen eine anerkannte und für alle „sichtbare“ Opposition nicht mehr existiert, sind die Herrschenden dann besonders geneigt, die unsichtbar gemachte Opposition überall – in allen entlegenen Winkeln – zu riechen. Der Kampf gegen etwaige Illoyalität oder „Subversion“ gerät so zur Obsession. Er wird mit Propagandagetöse und unersättlichen Kontrollen geführt. Die Angst, die die Diktatoren auf diese Weise verbreiten, sitzt ihnen letztlich selbst im Nacken. Das ist uns oft nicht klar. Eine an den Menschenrechten orientierte Demokratie ist demgegenüber nicht nur moralisch überlegen; sie hat auch die Chance, durch unabhängige Medien, unabhängige Gerichte und offen agierende Opposition eine politische Lernkultur zu entwickeln und auf diese Weise mehr Wirklichkeitsnähe zu wahren.
In jüngster Zeit ist oft die Rede davon, dass der politische „Westen“ nicht mehr existiere oder jedenfalls massiv geschwächt sei. Wie sollen unter solchen Umständen internationale Menschenrechte noch zum Zuge kommen?
Die beliebte Gleichsetzung der Menschenrechte mit „westlichen Werten“ war schon immer problematisch. In historischer Perspektive ist sie viel zu simpel, und in systematischer Hinsicht führt sie von vorneherein in die Sackgasse. Menschenrechte mussten – und müssen – bekanntlich auch in Europa und anderen westlichen Ländern erkämpft werden. Sie sind nicht gleichsam in der DNA der europäischen Kultur verankert. Für die Zukunftschancen der Menschenrechte ist es heute mehr denn je unerlässlich, eurozentrische Lesarten der Menschenrechte auszuräumen und den menschenrechtlichen Universalitätsanspruch konsequent nach vorne zu bringen. Ein schwieriger Testfall in dieser Hinsicht sind die Rechte indigener Völker. Zu deren Anerkennung haben vor allem die Staaten Lateinamerikas beigetragen.
Es komme derzeit vor allem auf Europa an, heißt es oft. Würden Sie dem widersprechen?
Nein, es stimmt ja: Europa kommt eine internationale Verantwortung zu, und innerhalb Europas spielt Deutschland eine zentrale Rolle. Es braucht aber ein nicht-eurozentrisches Europa, also ein Europa, das über sich hinausschaut und sich in der Welt engagiert. Ein positives Beispiel ist die Unterstützung des Internationalen Strafgerichtshofs, bei vor allem Staaten aus Europa, Afrika und Lateinamerika politisch zusammenstehen. Daran lässt sich übrigens zeigen, dass politische Kooperationen nicht nur im transatlantisch definierten „Westen“ stattfinden können.
Was kann denn jede:r von uns persönlich zum Schutz der Menschenrechte beitragen?
Menschenrechte sind nicht nur ein Thema der staatlichen Politik; sie leben auch vom zivilgesellschaftlichen Engagement. Beispielsweise könnten die menschenrechtlichen Überprüfungsverfahren der Vereinten Nationen ohne die Beiträge von NGOs überhaupt nicht funktionieren. Während in der Berichterstattung über die VN oft der Sicherheitsrat im Vordergrund steht, der aufgrund der Veto-Positionen schon lange dysfunktional geworden ist, gewinnt man beispielsweise im VN-Menschenrechtsrat völlig andere Eindrücke. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie Amnesty International sind dort lautstark präsent und können die Debatten entscheidend mit prägen. Autokratischen Regimen ist diese Präsenz ein Dorn im Auge. Ein Grund mehr, menschenrechtliche NGOs zu stärken und in ihnen mitzuwirken.
Weiterführende Informationen
Prof. Dr. Dr. hc. Heiner Bielefeldt
FAU Senior Professor of Human Rights
FAU CHREN; Institut für Politische Wissenschaft
Prof. Dr. Daniel Bogner
Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik
Theologische Fakultät, Universität Fribourg
Bibliografische Angaben
Titel: Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein
Autoren: Prof. Dr. Dr. hc. Heiner Bielefeldt & Prof. Dr. Daniel Bogner
Verlag: Herder, 2025
Erscheinungsdatum: 14.07.2025
ISBN: 978-3-451-10275-2
Verfügbarkeit: Menschenrechte nach der Zeitenwende. Gründe für mehr Selbstbewusstsein. Verlagsseite Herder.
(FAU CHREN/nw)