Das FAU Forschungszentrum Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg (FAU CHREN) freut sich, auf die neu erschienene Ausgabe der Zeitschrift für Menschenrechte – zfmr 01/25 hinzuweisen.
Über diese Ausgabe
- Titel der Ausgabe: Menschenrechte, Kriminalitätsbekämpfung und nationale Sicherheit
- Die Ausgabe ist ab sofort im Open Access verfügbar und kann hier heruntergeladen oder erworben werden: Zur Ausgabe 01/25
Inhalt
Das Verhältnis von Menschenrechten und Sicherheit ist ein klassisches Spannungsverhältnis – und zugleich ein hochaktuelles. In zahlreichen Kontexten wird gegenwärtig neu verhandelt, wie weit staatliches Handeln zur Gefahrenabwehr und Sicherheitsgewährleistung reichen darf, ohne die menschenrechtlichen Standards zu unterlaufen, denen sich gerade demokratische Rechtsstaaten verpflichtet haben. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur im Abwägen, sondern auch im Erkennen und Verstehen der oft vielschichtigen Normkonflikte, die aus der Verschränkung entstehen. Im Bereich der inneren Sicherheit zeigt sich dies etwa an der Schnittstelle zwischen Strafverfolgung und Grundrechtsschutz: Wenn staatliche Maßnahmen auf strafrechtliche Prävention, Risikoabschätzung und umfassende Überwachung setzen, geraten klassische rechtstaatliche Garantien – wie die Unschuldsvermutung, das Recht auf ein faires Verfahren oder der Schutz von Privatsphäre – zunehmend unter Druck. Neue Technologien wie algorithmengestützte Prognoseinstrumente oder digitale Auswertungsplattformen verschieben die Gewichte weiter – nicht selten in Richtung eines übergreifenden Sicherheitsversprechens, dem individuelle Freiheitsrechte nachgeordnet werden. Dies wirft nicht nur spezifische juristische, sondern auch grundsätzliche menschenrechtliche Fragen auf. Der zweite Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf der nationalen Sicherheit im internationalen Kontext – ein Feld, das sich durch eine zunehmende Externalisierung sicherheitspolitischer Maßnahmen auszeichnet. Ob bei Auslandseinsätzen, geheimdienstlicher Zusammenarbeit oder Migrationskontrolle: Staaten agieren heute oft jenseits ihrer eigenen Territorien, doch die menschenrechtlichen Verpflichtungen enden dort nicht. Vielmehr stellt sich die Frage, wie extraterritoriale Verantwortung menschenrechtlich zu fassen ist – rechtlich wie politisch. Besonders komplex wird dies, wenn mehrere Akteure (staatliche wie nichtstaatliche) involviert sind, Zuständigkeiten diffus bleiben oder Sicherheitsinteressen mit völkerrechtlichen Schutzpflichten kollidieren. In beiden Bereichen – der inneren wie der internationalen Sicherheitspolitik – führt die Verbindung von Menschenrechten zu komplexen Überschneidungen. Menschenrechte fungieren hier nicht einfach als Grenze oder Gegenpol zur Sicherheit, sondern treten in Interaktion mit Sicherheitszielen – wodurch Spannungen, Neuinterpretationen und auch normative Konflikte entstehen. Diese Konstellationen stellen das menschenrechtliche Denken vor neue Herausforderungen: Wie lassen sich Schutzansprüche behaupten, wenn die Gefahr antizipiert, externalisiert oder ausgelagert wird? Und wie kann verhindert werden, dass sich Sicherheitsrhetorik und menschenrechtliche Sprache gegenseitig entkernen oder instrumentalisieren?
Die Beiträge dieser Ausgabe widmen sich diesen Fragen aus unterschiedlichen fachlichen und methodischen Perspektiven. Die Autor:innen analysieren entsprechend konkrete Konstellationen, in denen Menschenrechte und Sicherheitsinteressen aufeinandertreffen – und sie zeigen auf, welche normativen, institutionellen und politischen Herausforderungen sowie Möglichkeiten hierbei entstehen. (Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte 1/25)
Herausgeber:innen
Christina Binder, Tessa Debus, Janina Heaphy, Elisabeth Holzleithner, Arnd Pollmann, Janika Spannagel, Stefan Weyers
Mitarbeit
Ana Paula De Carvalho Oliveira, Axel Dessecker, Annette Förster, Janina Heaphy, Emanuel John, Vincent Knopp, Arnd Pollmann, Thea Posel, Christiane Schulz, Janika Spannagel, Georgios Terizakis, Tjarda Tiedeken
Verlag
Wochenschau Verlag
Wir wünschen eine spannende und anregende Lektüre.
Das FAU Forschungszentrum Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg (FAU CHREN) freut sich, auf die neu erschienene Ausgabe der Zeitschrift für Menschenrechte – zfmr 01/25 hinzuweisen.
Über diese Ausgabe
Inhalt
Das Verhältnis von Menschenrechten und Sicherheit ist ein klassisches Spannungsverhältnis – und zugleich ein hochaktuelles. In zahlreichen Kontexten wird gegenwärtig neu verhandelt, wie weit staatliches Handeln zur Gefahrenabwehr und Sicherheitsgewährleistung reichen darf, ohne die menschenrechtlichen Standards zu unterlaufen, denen sich gerade demokratische Rechtsstaaten verpflichtet haben. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur im Abwägen, sondern auch im Erkennen und Verstehen der oft vielschichtigen Normkonflikte, die aus der Verschränkung entstehen. Im Bereich der inneren Sicherheit zeigt sich dies etwa an der Schnittstelle zwischen Strafverfolgung und Grundrechtsschutz: Wenn staatliche Maßnahmen auf strafrechtliche Prävention, Risikoabschätzung und umfassende Überwachung setzen, geraten klassische rechtstaatliche Garantien – wie die Unschuldsvermutung, das Recht auf ein faires Verfahren oder der Schutz von Privatsphäre – zunehmend unter Druck. Neue Technologien wie algorithmengestützte Prognoseinstrumente oder digitale Auswertungsplattformen verschieben die Gewichte weiter – nicht selten in Richtung eines übergreifenden Sicherheitsversprechens, dem individuelle Freiheitsrechte nachgeordnet werden. Dies wirft nicht nur spezifische juristische, sondern auch grundsätzliche menschenrechtliche Fragen auf. Der zweite Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf der nationalen Sicherheit im internationalen Kontext – ein Feld, das sich durch eine zunehmende Externalisierung sicherheitspolitischer Maßnahmen auszeichnet. Ob bei Auslandseinsätzen, geheimdienstlicher Zusammenarbeit oder Migrationskontrolle: Staaten agieren heute oft jenseits ihrer eigenen Territorien, doch die menschenrechtlichen Verpflichtungen enden dort nicht. Vielmehr stellt sich die Frage, wie extraterritoriale Verantwortung menschenrechtlich zu fassen ist – rechtlich wie politisch. Besonders komplex wird dies, wenn mehrere Akteure (staatliche wie nichtstaatliche) involviert sind, Zuständigkeiten diffus bleiben oder Sicherheitsinteressen mit völkerrechtlichen Schutzpflichten kollidieren. In beiden Bereichen – der inneren wie der internationalen Sicherheitspolitik – führt die Verbindung von Menschenrechten zu komplexen Überschneidungen. Menschenrechte fungieren hier nicht einfach als Grenze oder Gegenpol zur Sicherheit, sondern treten in Interaktion mit Sicherheitszielen – wodurch Spannungen, Neuinterpretationen und auch normative Konflikte entstehen. Diese Konstellationen stellen das menschenrechtliche Denken vor neue Herausforderungen: Wie lassen sich Schutzansprüche behaupten, wenn die Gefahr antizipiert, externalisiert oder ausgelagert wird? Und wie kann verhindert werden, dass sich Sicherheitsrhetorik und menschenrechtliche Sprache gegenseitig entkernen oder instrumentalisieren?
Die Beiträge dieser Ausgabe widmen sich diesen Fragen aus unterschiedlichen fachlichen und methodischen Perspektiven. Die Autor:innen analysieren entsprechend konkrete Konstellationen, in denen Menschenrechte und Sicherheitsinteressen aufeinandertreffen – und sie zeigen auf, welche normativen, institutionellen und politischen Herausforderungen sowie Möglichkeiten hierbei entstehen. (Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte 1/25)
Herausgeber:innen
Christina Binder, Tessa Debus, Janina Heaphy, Elisabeth Holzleithner, Arnd Pollmann, Janika Spannagel, Stefan Weyers
Mitarbeit
Ana Paula De Carvalho Oliveira, Axel Dessecker, Annette Förster, Janina Heaphy, Emanuel John, Vincent Knopp, Arnd Pollmann, Thea Posel, Christiane Schulz, Janika Spannagel, Georgios Terizakis, Tjarda Tiedeken
Verlag
Wochenschau Verlag
Wir wünschen eine spannende und anregende Lektüre.