FAU-Studierende bei den Vereinten Nationen

Die FAU auf internationaler Bühne? Am Freitag, den 7. November 2025 konnte eine Gruppe Studierender zusammen mit Prof. Dr. Katrin Kinzelbach bei den Vereinten Nationen (VN) in Genf einen Einblick in das Tagesgeschehen der internationalen Politik gewinnen. Die Reise wurde im Anschluss an eine Forschungswerkstatt durchgeführt, in der unter Anleitung von Prof. Kinzelbach und Zuzana Jurasova und in Kooperation mit der Nichtregierungsorganisation Scholars-at-Risk Network (SAR) sogenannte Schattenberichte über die Wissenschaftsfreiheit in verschiedenen Ländern verfasst wurden.

FAU-Studierende bei den Vereinten Nationen in Genf. Bild: privat.
FAU-Studierende bei den Vereinten Nationen in Genf. Bild: privat.

SAR reichte diese Schattenberichte anschließend im Rahmen des allgemeinen Überprüfungsverfahrens (UPR) beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ein. Ein Bericht zu den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ist hier zu finden, ein Bericht zu Singapur hier. Mit einer Reiseförderung der ZEIT Stiftung Bucerius und dank der Akkreditierung durch SAR war es den Studierenden möglich, eigene Eindrücke direkt vor Ort im Menschenrechtsrat zu sammeln.

Die Studierenden sollten durch die Reise nach Genf am Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika live und in Farbe miterleben, wie vom Menschenrechtsrat auf der Basis der Staatenberichte und der Schattenberichte eine Überprüfung der Menschenrechtssituation durchgeführt wird. Doch der geplante Ablauf wurde durch eine Entscheidung der USA auf den Kopf gestellt: Diese kündigten kurzfristig an, nicht an der geplanten Überprüfung teilzunehmen – eine seltene Ausnahme bei dem UPR-Verfahren, das sich normalerweise hoher Beteiligung der Mitgliedsstaaten erfreut. Trotz dieser Nachricht machten sich die Studierenden auf den Weg und wurden Zeug*innen eines historischen Nichtereignisses: Die Sitzung platzte aufgrund von Abwesenheit.

Alternativ verfolgte die Gruppe die Sitzung zum UPR-Prozess von Honduras. Nach dieser besuchten sie eine Veranstaltung einer Nichtregierungsorganisation, der American Civil Liberties Union, die die Versäumnisse der USA kritisch beleuchtete. Eingeladen waren Repräsentant*innen, die stellvertretend für ihre Bundesstaaten, Regionen oder Städte in den USA Forderungen an die internationale Staatengemeinschaft richteten. Sie appellierten an die Vereinten Nationen, Druck auf die USA auszuüben, diese zur Umstimmung zu bewegen und machten dabei auf beeindruckende und einprägsame Weise auf die menschenrechtliche Schieflage in den USA aufmerksam.

Abgerundet wurde der Tag durch Treffen mit einem in Genf arbeitenden Menschenrechtsexperten und einem Austausch mit einer Mitarbeiterin des Hochkommissariats für Menschenrechte, die spannende Einblicke hinter die Kulissen geben konnte und viele neue Perspektiven eröffnete. Nach einem feierlichen Besuch im Souvenir-Shop der Vereinten Nationen hat die Gruppe den spannenden Tag bei einem leckeren Abendessen Revue passieren lassen und gemeinsam reflektiert.

Die Teilnehmenden der Exkursion danken der ZEIT Stiftung Bucerius für die finanzielle Unterstützung.