Bei der diesjährigen Eröffnungs- und Abschlussfeier des Masterstudiengangs M.A. Human Rights am FAU CHREN hielt Dunja Mijatović, ehemalige Menschenrechtskommissarin des Europarates, vor Studierenden, Forschenden und Lehrenden eine inspirierende Rede über den aktuellen Stand und die Zukunft der Menschenrechte. Mit Blick auf eine Zeit, die von Krieg, Polarisierung und einem weltweiten Vertrauensverlust gegenüber Menschenrechtsinstitutionen geprägt ist, sprach Mijatović offen über die Herausforderungen, denen internationale Organisationen und Gesellschaften heute gegenüberstehen. Dennoch war ihre Botschaft an die Absolvent:innen und neuen Studierenden des Masterstudiengangs letztlich eine Botschaft der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit.
Auf einen Kaffee mit Dunja Mijatović
Am selben Tag hatten Fakultätsmitglieder und Forscher:innen die Gelegenheit, sich bei einer Tasse Kaffee mit Mijatović auszutauschen. Sie erklärte, dass sich die Gesellschaft nach Jahren des Fortschritts nun in die falsche Richtung bewege und verwies dabei auf die wachsende Apathie und Desillusionierung, insbesondere unter den jüngeren Generationen und der breiten Öffentlichkeit. Laut Mijatović werden internationale Organisationen von denen angegriffen, die sie einst aufgebaut haben.
Anstatt neue Konventionen oder Resolutionen zu fordern, betonte sie, dass die wahre Stärke der Menschenrechte in Solidarität, gemeinschaftlichem Handeln und dem Mut liege, angesichts von Unrecht nicht zu schweigen. Außerdem sprach sie über die politische Instrumentalisierung durch autoritäre Regime, die Missstände im Namen von „Schutz“ oder „Wohlergehen“ rechtfertigen. Sie warnte, dass wir mehrere Schritte vorausdenken müssen, bevor wir mit autoritären Führern in den Dialog treten, damit sie nicht neu definieren, was Menschenrechte eigentlich bedeuten.
Auch das Thema Künstliche Intelligenz wurde angesprochen: Mijatović bezeichnete sie sowohl als Herausforderung als auch als Chance und plädierte für eine stärkere Aufklärung und ethische Bildung, um sicherzustellen, dass technologische Innovation die Menschenrechte stärkt, anstatt sie zu gefährden.
Dr. Janina Heaphy & Dunja Mijatović (Image/FAU: Natalia Wrzaszczyk).
Keynote während der Eröffnungs- und Abschlussfeier: “The Future of Human Rights: Between Backsliding and Renewal”.
Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Markus Krajewski, Vorsitzender des FAU CHREN und einer der Leiter des Masterstudiengangs, eröffnet. Ines Kalam, die Programmkoordinatorin, fungierte als Moderatorin. Die Veranstaltung wurde von Dr. Janina Heaphy, Leitende Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FAU CHREN, organisiert.
Bei der Feier hielt Mijatović eine sowohl persönliche als auch zutiefst politische Grundsatzrede. Sie betonte, dass Bildung in Krisenzeiten ein Grundpfeiler für Resilienz und Hoffnung sei. „Menschenrechtsbildung und Wissenschaft sind heutzutage unverzichtbar“, sagte sie. „Das war schon immer wichtig, aber die Aufklärung künftiger Generationen über die Bedeutung der Menschenrechte – insbesondere in dunklen Zeiten, in Zeiten von Konflikten und Kriegen – ist von entscheidender Bedeutung.“
Sie forderte die Studierenden auf, den Gründen, aus denen sie Menschenrechte studieren, treu zu bleiben. Ihre Rolle sei heute wichtiger denn je.
„Wenn es uns nicht gelingt, die Herzen und Köpfe junger Menschen und künftiger Generationen zu gewinnen, werden wir grandios scheitern“, fügte sie hinzu und merkte an, dass ihr Beispiele für das Engagement junger Menschen aus dem wirklichen Leben weiterhin Kraft und Optimismus geben.
Mijatović lobte auch die Vielfalt und Offenheit, die sie an der FAU erlebt hatte, und bezeichnete sie als „authentisch und lobenswert“.
Im Anschluss an den Vortrag fand die Zeremonie statt, bei der Prof. Dr. Markus Krajewski und Prof. Dr. Karin Kinzelbach den Master-Absolvent:innen ihre Zeugnisse überreichten.
Zum Abschluss des Abends boten sich viele Gelegenheiten zum Netzwerken und Kennenlernen. Die Veranstaltung markierte den Beginn eines neuen akademischen Jahres und würdigte die Leistungen der diesjährigen Absolvent:innen.
Über die Speakerin Dunja Mijatović ist eine Menschenrechtsaktivistin aus Bosnien und Herzegowina. Unter anderem war sie von 2018 bis 2024 Menschenrechtskommissarin des Europarates. Sie hat sich in ihrer thematischen Arbeit auf eine Reihe von Menschenrechtsfragen konzentriert, darunter Meinungsfreiheit, Sicherheit von Journalist:innen, Schutz von Menschenrechtsverteidiger:innen, Rechte von Migrant:innen und Geflüchteten sowie Bekämpfung von Diskriminierung und Hassreden. Sie hat sich auch mit den Herausforderungen befasst, denen Frauen, Kinder und schutzbedürftige Gruppen, insbesondere diejenigen, die von Konflikten und Vertreibung betroffen sind, gegenüberstehen, sowie mit den menschenrechtlichen Folgen des Krieges Russlands in der Ukraine.
Bei der diesjährigen Eröffnungs- und Abschlussfeier des Masterstudiengangs M.A. Human Rights am FAU CHREN hielt Dunja Mijatović, ehemalige Menschenrechtskommissarin des Europarates, vor Studierenden, Forschenden und Lehrenden eine inspirierende Rede über den aktuellen Stand und die Zukunft der Menschenrechte. Mit Blick auf eine Zeit, die von Krieg, Polarisierung und einem weltweiten Vertrauensverlust gegenüber Menschenrechtsinstitutionen geprägt ist, sprach Mijatović offen über die Herausforderungen, denen internationale Organisationen und Gesellschaften heute gegenüberstehen. Dennoch war ihre Botschaft an die Absolvent:innen und neuen Studierenden des Masterstudiengangs letztlich eine Botschaft der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit.
Auf einen Kaffee mit Dunja Mijatović
Am selben Tag hatten Fakultätsmitglieder und Forscher:innen die Gelegenheit, sich bei einer Tasse Kaffee mit Mijatović auszutauschen. Sie erklärte, dass sich die Gesellschaft nach Jahren des Fortschritts nun in die falsche Richtung bewege und verwies dabei auf die wachsende Apathie und Desillusionierung, insbesondere unter den jüngeren Generationen und der breiten Öffentlichkeit. Laut Mijatović werden internationale Organisationen von denen angegriffen, die sie einst aufgebaut haben.
Anstatt neue Konventionen oder Resolutionen zu fordern, betonte sie, dass die wahre Stärke der Menschenrechte in Solidarität, gemeinschaftlichem Handeln und dem Mut liege, angesichts von Unrecht nicht zu schweigen. Außerdem sprach sie über die politische Instrumentalisierung durch autoritäre Regime, die Missstände im Namen von „Schutz“ oder „Wohlergehen“ rechtfertigen. Sie warnte, dass wir mehrere Schritte vorausdenken müssen, bevor wir mit autoritären Führern in den Dialog treten, damit sie nicht neu definieren, was Menschenrechte eigentlich bedeuten.
Auch das Thema Künstliche Intelligenz wurde angesprochen: Mijatović bezeichnete sie sowohl als Herausforderung als auch als Chance und plädierte für eine stärkere Aufklärung und ethische Bildung, um sicherzustellen, dass technologische Innovation die Menschenrechte stärkt, anstatt sie zu gefährden.
Keynote während der Eröffnungs- und Abschlussfeier: “The Future of Human Rights: Between Backsliding and Renewal”.
Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Markus Krajewski, Vorsitzender des FAU CHREN und einer der Leiter des Masterstudiengangs, eröffnet. Ines Kalam, die Programmkoordinatorin, fungierte als Moderatorin. Die Veranstaltung wurde von Dr. Janina Heaphy, Leitende Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FAU CHREN, organisiert.
Bei der Feier hielt Mijatović eine sowohl persönliche als auch zutiefst politische Grundsatzrede. Sie betonte, dass Bildung in Krisenzeiten ein Grundpfeiler für Resilienz und Hoffnung sei. „Menschenrechtsbildung und Wissenschaft sind heutzutage unverzichtbar“, sagte sie. „Das war schon immer wichtig, aber die Aufklärung künftiger Generationen über die Bedeutung der Menschenrechte – insbesondere in dunklen Zeiten, in Zeiten von Konflikten und Kriegen – ist von entscheidender Bedeutung.“
Sie forderte die Studierenden auf, den Gründen, aus denen sie Menschenrechte studieren, treu zu bleiben. Ihre Rolle sei heute wichtiger denn je.
„Wenn es uns nicht gelingt, die Herzen und Köpfe junger Menschen und künftiger Generationen zu gewinnen, werden wir grandios scheitern“, fügte sie hinzu und merkte an, dass ihr Beispiele für das Engagement junger Menschen aus dem wirklichen Leben weiterhin Kraft und Optimismus geben.
Mijatović lobte auch die Vielfalt und Offenheit, die sie an der FAU erlebt hatte, und bezeichnete sie als „authentisch und lobenswert“.
Im Anschluss an den Vortrag fand die Zeremonie statt, bei der Prof. Dr. Markus Krajewski und Prof. Dr. Karin Kinzelbach den Master-Absolvent:innen ihre Zeugnisse überreichten.
Zum Abschluss des Abends boten sich viele Gelegenheiten zum Netzwerken und Kennenlernen. Die Veranstaltung markierte den Beginn eines neuen akademischen Jahres und würdigte die Leistungen der diesjährigen Absolvent:innen.
Weitere Informationen
Website des M.A. Human Rights Studiengangs
Über die Speakerin
Dunja Mijatović ist eine Menschenrechtsaktivistin aus Bosnien und Herzegowina. Unter anderem war sie von 2018 bis 2024 Menschenrechtskommissarin des Europarates. Sie hat sich in ihrer thematischen Arbeit auf eine Reihe von Menschenrechtsfragen konzentriert, darunter Meinungsfreiheit, Sicherheit von Journalist:innen, Schutz von Menschenrechtsverteidiger:innen, Rechte von Migrant:innen und Geflüchteten sowie Bekämpfung von Diskriminierung und Hassreden. Sie hat sich auch mit den Herausforderungen befasst, denen Frauen, Kinder und schutzbedürftige Gruppen, insbesondere diejenigen, die von Konflikten und Vertreibung betroffen sind, gegenüberstehen, sowie mit den menschenrechtlichen Folgen des Krieges Russlands in der Ukraine.